Wenn die Liebe nicht mehr jung ist

In der Schweiz wird heute fast jede zweite Ehe geschieden. Eine Langzeitstudie zeigt die Gründe auf.

Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage - was im Märchen schlussendlich so selbstverständlich daherkommt, erweist sich in der Realität als grosse Herausforderung. Wurden 1970 15 Prozent aller Ehen in der Schweiz geschieden, stiegen die Scheidungsraten bis gegen Ende der 1990er Jahre auf bis zu 50 Prozent an, so François Höpflinger in seinem Fachbericht zur Situation von Familien in der Schweiz (Familienbericht 2017: 21). Dies habe zum einen mit der Erwerbstätigkeit der Frauen zu tun. Die Möglichkeit finanziell unabhängig zu sein führte dazu, dass die Scheidung als Form ehelicher Konfliktlösung akzeptiert wurde. Zum anderen habe ein Wertewandel dazu geführt, dass die Ehe nicht mehr als unauflöslich aufgefasst wird. Die Gründe für eine Eheauflösung sind vielfältig. Umfragen bei Geschiedenen zeigen, dass „Unzufriedenheit mit dem Partner bzw. der Partnerin, gegenseitige Kommunikationsschwierigkeiten, enttäuschte Erwartungen, erloschene Liebe und Gleichgültigkeit des Partners sowie täglicher Stress“ (Höpflinger 2017: 22) zur Auflösung der Ehe führten.

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Anteil von Scheidungen langjähriger Ehen erhöht (Höpflinger 2017: 22). Den Gründen dafür ging die Berner Psychologin Pasqualina Perrig-Chiello in einer landesweiten Studie nach. Die Ergebnisse  der Langzeitstudie präsentiert sie spannend und in verständlicher Sprache in ihrem Buch „Wenn die Liebe nicht mehr jung ist“.

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