Spielen ist mehr als nur Spielen
Spiel stärkt nicht nur die gesunde Entwicklung des Kindes, sondern der soziale Zusammenhalt des Dorfes.
Der Spielplatz Schlossgasse ist ein attraktiver und weitläufiger Ort zum Spielen. Kinder können zum Beispiel stundenlang Verstecken spielen, ohne dass sie sich zweimal am gleichen Ort verstecken müssen. Solche grosszügigen Orte zum Spielen sind wertvoll für eine Gemeinde. Bei den MitSpielnachmittagen treffen sich bis zu 30 Familien. Es wird gebaut, geklettert, Kräfte gemessen beim gemeinsamen Seilziehen oder einfach beobachtet auf dem Spielturm. An sieben Nachmittagen in diesem Jahr belebten Kinder und ihre Familien den zentralen Spielplatz, die Feuerstelle Flüehli oder den Schulhofplatz von Albligen.
Mit anderen zu Spielen schafft Nähe und Vertrauen.
An den MitSpielplätzen wird gelacht und ausgetauscht. Familien lernen sich besser kennen, spielen fördert Kontakte und vereinfacht die Gruppenzugehörigkeit. Es entsteht ein sozialer Zusammenhalt, der gerade für junge Familien von grossem Nutzen ist. Zum Beispiel senkt das Vertrauen die Hemmschwelle, einmal um Unterstützung zu fragen, sei dies in der Kinderbetreuung oder für den Einkauf bei Krankheitsfall. Vertrauensvolle Beziehungen in der Nachbarschaft vereinfachen diesen Zugang und können Barrieren überwinden. für das Fragen von Entlastungsdiensten im Alltag mit Kindern.
Vernetzt sichtbar werden
Am MitSpielplatz Schwarzenburg beteiligen sich der Elternrat, die reformierte Kirche, die katholische Kirche, die Gemeinde sowie die IG Albligen und freiwillig engagierten Eltern. Dieses vernetzte Wirken kann auch Barrieren zu Unterstützungen der beteiligten Organisationen überwinden, weil die Organisationen sichtbar werden, welches sich auch wieder positiv auf das Vertrauen auswirkt und so den Zugang zu Entlastung im Alltag erleichtert. Solche konkreten Kooperationen bilden zudem ein wertvoller Nährboden für weitere gemeinsame Aktivitäten.
«Der MitSpielplatz ist für mich ein Herzensprojekt, weil er auf unkomplizierte Weise Menschen zusammenbringt. Als meine Kinder klein waren, hatte ich es vermisst, mich spontan mit anderen Eltern austauschen zu können. Auf dem MitSpielplatz ist dies möglich und vielleicht entstehen ja sogar Freundschaften zwischen Erwachsenen oder Kindern. Es freut mich sehr, dass in diesem Projekt die Gemeinde, die Kirchgemeinden, der Elternrat und engagierte Freiwillige zusammenarbeiten».
Kathrin Sauter, Gemeinderätin Soziales
«An den MitSpielplatz-Nachmittagen konnte ich Familien, die ich durch die Arbeit kennen gelernt habe, auch in einem anderen Umfeld und in einer anderen Rolle begegnen, was für mich ein grosser Gewinn und eine grosse Freude ist. Zudem habe ich erlebt, wie Familien, die erst kürzlich zugezogen sind, an solchen Nachmittagen mit anderen Eltern in Beziehung treten konnten. Besonders schön sind immer die Momente, wenn KUW-Kinder strahlend angerannt kommen, hallo sagen und weiterspielen».
Evelyn Zwirtes, Pfarrerin
Text & Bild: Jacqueline Zimmermann